Regie und Spielleitung
Janina Offner besuchte noch während der Schulzeit im Rahmen eines Austauschjahres eine Kunstmittelschule in Stockholm. Dann folgte der gestalterische Vorkurs und das Grundstudium im Lehramt für bildnerisches Gestalten an der HGKZ (jetzt ZHdK). Nach drei Zirkusjahren auf Tournee mit dem Circolino Pipistrello folgte 2006-2010 die Ausbildung zur Theaterpädagogin an der ZHdK. Anschliessend führte sie ein Ausflug mit einem Frachtschiff über den Atlantik, um für fünf Monate das südamerikanische Festland zu entdecken. Seither ist sie als freie Theaterschaffende vorwiegend im Raum Zürich tätig, wo sie theaterpädagogische Angebote und Konzepte für und mit Kindern und Jugendlichen entwirft und durchführt. 2013/14 erarbeitete sie zwei Produktionen für das Junge Theater Graubünden in Koproduktion mit dem Theater Chur. Sie arbeitet regelmässig für das Junge Schauspielhaus Zürich, die Fachstelle Schule & Kultur des Kantons Zürich und die Pädagogische Hochschule Luzern. An der Kantonsschule Küsnacht leitet sie seit 2012 den Theaterkurs und entwickelte in diesem Rahmen mit den Schüler/innen die Stücke Tumblr. I love you (2013), Marsmädchen (2014), Nichts (2015) und A bis Z - ein sportlicher Bücherreigen (2015).
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Interview mit Janina Offner
Wovon handelt das Theaterstück? Was ist die Hauptthematik?
ALISSIA IN SPACE ist die Geschichte einer jungen Frau, die Karriere macht bei der zur Zeit angesagtesten und renommiertesten Firma SPACE. Das Motto von SPACE ist PTP, was für Passion – Transparency – Participation steht. Die Mitarbeiter werden dazu angehalten, mit vollem Einsatz alles was sie tun, mit allen über die Sozialen Medien zu teilen. Alissia gibt sich mit Haut und Haar in die Firma ein, sie wird deren Aushängeschild. Dabei verliert sie vollkommen die Kontrolle über sich und die anderen.
Wie stehen Sie persönlich zum Thema des Stückes?
Soziale Medien sind nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken und haben insbesondere bei jungen Frauen einen hohen Stellenwert. Den Umgang mit den Sozialen Medien finde ich deshalb ein wichtiges, spannendes und aktuelles Thema. Es passt auch gut an die Kantonsschule Küsnacht, weil hier der Mädchenanteil unter den SchülerInnen besonders hoch ist und festgestellt wurde, dass gerade wenn es um Cybermobbing geht – was im Stück auch vorkommt – ein "gender gap" herrscht und viel mehr Mädchen davon betroffen sind. Der Zwang zur Perfektion in sozialen Netzwerken setzt insbesondere viele Mädchen aber auch Jungen unter Druck und untergräbt ihr Selbstbewusstsein. "Likes" sind dabei zu einer sozialen Währung geworden. Dabei ist das Selbst etwas, das vor allem durch Erfahrungswissen gebildet wird und gefühlt werden will. Dazu bietet das Theaterspielen zum Glück ein wunderbares Experimentierfeld. Ich bin dankbar dieses Fach zu unterrichten.
Worin besteht der Bezug zum Thema des Grossprojekts Synapse17?
An den Synapsen geschieht die Kommunikation von Zelle zu Zelle. Bei SPACE geht es darum, dass dauernd kommuniziert und geteilt werden soll, was man tut und denkt. Wenn das jemand nicht tut, gleicht das einem Verbrechen. Ziel der Firma SPACE ist es, dass dadurch alle Geheimnisse und jegliche Dunkelheit aus der Welt verschwindet. So kann Licht ins Dunkle kommen, weil Dunkelheit ist Gift.
Wie viele Schülerinnen und Schüler sind in die Theater- und Musikproduktion eingebunden?
Da müsste man auch bei den einzelnen Verantwortlichen, also auch Chor und Orchester nachfragen. Über den Daumen gepeilt spielen aber wohl ca. 160 SchülerInnen auf der Bühne und wenn man bedenkt, dass auch SchülerInnen für den Text, die Kostüme, die Videoprojektionen, das Marketing, die Bühnentechnik, etc. mitwirken, könnten es wohl gut über 200 mitwirkende SchülerInnen sein.
Wie weit sind Sie miteinbezogen?
Ich mache Spielleitung und Regie der Abendproduktion. Spielleitung heisst, dass ich den Theaterkurs leite und die SpielerInnen auf ihren Auftritt im April vor 450 Zuschauern vorbereite auf den Proben. Wir proben einzelne Szenen, erfinden Spielvorgänge, welche die Szenen oder Figuren unterstützen, machen aber auch Übungen für die körperliche wie auch sprachliche Bühnenpräsenz, damit die SpielerInnen das Publikum erreichen und die Geschichte über ihr Spiel erzählen können. Auch Rollenarbeit und Ensemblespiel gehört natürlich dazu.
Als Regie laufen bei mir alle Fäden zusammen. Ich bespreche mit der Dramaturgin den Text und die Dramaturgie des Theaterabends, mit dem Bühnenbildner das Bühnenbild, mit den Komponisten die musikalischen Ideen und Stellen, mit dem Verantwortlichen für die Umsetzung der Musik organisatorische Sachen, wie zum Beispiel, wo der Chor idealerweise steht, damit die Musik optimal zur Geltung kommt, aber es gibt auch gemeinsame Proben mit den SpielerInnen und dem Chor. Mit den Kostümbildnerinnen tausche ich mich über die Kostüm- und Maskenbildideen aus, schaue mir ihre Ideen an und berichte im Gegenzug über die Vorstellungen, die wir im Regieteam von den Kostümen haben. Ich gehe aber auch mal auf eine Probe der Cheerleaderinnnen und bespreche mich mit der Leitung der Cheerleadergruppe, was für Vorstellungen ich von ihrem Auftritt habe.
Ich habe das Glück, dass ich eine Co-Regie an meiner Seite habe, Christine Faissler. Sie ist zum Beispiel verantwortlich für die Schnittstelle Musik und Theater und probt auch mit den SchauspielerInnen. Schlussendlich habe ich als Regie, natürlich immer gemeinsam mit den Verantwortlichen der einzelnen Bereiche, die Verantwortung darüber, dass alle Bereiche Spiel, Musik, Tanz, Bühne, Kostüm, Maske zu einem grossen stimmigen, spannenden Theaterabend führen und der Geschichte von Alissia in SPACE dienen, beziehungsweise die Geschichte über die gewählten Theatermittel erzählt werden kann. Darüber hinaus soll der Abend natürlich spannend, kurzweilig und unterhaltsam sein, aber auch zum Denken anregen und den Zuschauer/die Zuschauerin inspirieren.
Beschreiben Sie ihre Schauspieler in wenigen Worten?
Engagiert und voller Ideen. Junge Persönlichkeiten, mit denen es sehr viel Spass macht dieses Stück zu proben und auf die Bühne zu bringen.
Das Interview wurde schriftlich geführt. Fragen von Michèle F. und Michelle S.
ALISSIA IN SPACE ist die Geschichte einer jungen Frau, die Karriere macht bei der zur Zeit angesagtesten und renommiertesten Firma SPACE. Das Motto von SPACE ist PTP, was für Passion – Transparency – Participation steht. Die Mitarbeiter werden dazu angehalten, mit vollem Einsatz alles was sie tun, mit allen über die Sozialen Medien zu teilen. Alissia gibt sich mit Haut und Haar in die Firma ein, sie wird deren Aushängeschild. Dabei verliert sie vollkommen die Kontrolle über sich und die anderen.
Wie stehen Sie persönlich zum Thema des Stückes?
Soziale Medien sind nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken und haben insbesondere bei jungen Frauen einen hohen Stellenwert. Den Umgang mit den Sozialen Medien finde ich deshalb ein wichtiges, spannendes und aktuelles Thema. Es passt auch gut an die Kantonsschule Küsnacht, weil hier der Mädchenanteil unter den SchülerInnen besonders hoch ist und festgestellt wurde, dass gerade wenn es um Cybermobbing geht – was im Stück auch vorkommt – ein "gender gap" herrscht und viel mehr Mädchen davon betroffen sind. Der Zwang zur Perfektion in sozialen Netzwerken setzt insbesondere viele Mädchen aber auch Jungen unter Druck und untergräbt ihr Selbstbewusstsein. "Likes" sind dabei zu einer sozialen Währung geworden. Dabei ist das Selbst etwas, das vor allem durch Erfahrungswissen gebildet wird und gefühlt werden will. Dazu bietet das Theaterspielen zum Glück ein wunderbares Experimentierfeld. Ich bin dankbar dieses Fach zu unterrichten.
Worin besteht der Bezug zum Thema des Grossprojekts Synapse17?
An den Synapsen geschieht die Kommunikation von Zelle zu Zelle. Bei SPACE geht es darum, dass dauernd kommuniziert und geteilt werden soll, was man tut und denkt. Wenn das jemand nicht tut, gleicht das einem Verbrechen. Ziel der Firma SPACE ist es, dass dadurch alle Geheimnisse und jegliche Dunkelheit aus der Welt verschwindet. So kann Licht ins Dunkle kommen, weil Dunkelheit ist Gift.
Wie viele Schülerinnen und Schüler sind in die Theater- und Musikproduktion eingebunden?
Da müsste man auch bei den einzelnen Verantwortlichen, also auch Chor und Orchester nachfragen. Über den Daumen gepeilt spielen aber wohl ca. 160 SchülerInnen auf der Bühne und wenn man bedenkt, dass auch SchülerInnen für den Text, die Kostüme, die Videoprojektionen, das Marketing, die Bühnentechnik, etc. mitwirken, könnten es wohl gut über 200 mitwirkende SchülerInnen sein.
Wie weit sind Sie miteinbezogen?
Ich mache Spielleitung und Regie der Abendproduktion. Spielleitung heisst, dass ich den Theaterkurs leite und die SpielerInnen auf ihren Auftritt im April vor 450 Zuschauern vorbereite auf den Proben. Wir proben einzelne Szenen, erfinden Spielvorgänge, welche die Szenen oder Figuren unterstützen, machen aber auch Übungen für die körperliche wie auch sprachliche Bühnenpräsenz, damit die SpielerInnen das Publikum erreichen und die Geschichte über ihr Spiel erzählen können. Auch Rollenarbeit und Ensemblespiel gehört natürlich dazu.
Als Regie laufen bei mir alle Fäden zusammen. Ich bespreche mit der Dramaturgin den Text und die Dramaturgie des Theaterabends, mit dem Bühnenbildner das Bühnenbild, mit den Komponisten die musikalischen Ideen und Stellen, mit dem Verantwortlichen für die Umsetzung der Musik organisatorische Sachen, wie zum Beispiel, wo der Chor idealerweise steht, damit die Musik optimal zur Geltung kommt, aber es gibt auch gemeinsame Proben mit den SpielerInnen und dem Chor. Mit den Kostümbildnerinnen tausche ich mich über die Kostüm- und Maskenbildideen aus, schaue mir ihre Ideen an und berichte im Gegenzug über die Vorstellungen, die wir im Regieteam von den Kostümen haben. Ich gehe aber auch mal auf eine Probe der Cheerleaderinnnen und bespreche mich mit der Leitung der Cheerleadergruppe, was für Vorstellungen ich von ihrem Auftritt habe.
Ich habe das Glück, dass ich eine Co-Regie an meiner Seite habe, Christine Faissler. Sie ist zum Beispiel verantwortlich für die Schnittstelle Musik und Theater und probt auch mit den SchauspielerInnen. Schlussendlich habe ich als Regie, natürlich immer gemeinsam mit den Verantwortlichen der einzelnen Bereiche, die Verantwortung darüber, dass alle Bereiche Spiel, Musik, Tanz, Bühne, Kostüm, Maske zu einem grossen stimmigen, spannenden Theaterabend führen und der Geschichte von Alissia in SPACE dienen, beziehungsweise die Geschichte über die gewählten Theatermittel erzählt werden kann. Darüber hinaus soll der Abend natürlich spannend, kurzweilig und unterhaltsam sein, aber auch zum Denken anregen und den Zuschauer/die Zuschauerin inspirieren.
Beschreiben Sie ihre Schauspieler in wenigen Worten?
Engagiert und voller Ideen. Junge Persönlichkeiten, mit denen es sehr viel Spass macht dieses Stück zu proben und auf die Bühne zu bringen.
Das Interview wurde schriftlich geführt. Fragen von Michèle F. und Michelle S.